Tuesday 20 September 2011

Sprachlosigkeit

Noch neun Tage...
Die Uhr tickt unerbittlich und die Tage verfliegen nur so. Meine letzten Tage bei SEED neigen sich dem Ende zu. Nadine ist schon drei Wochen weg. Drei Wochen! 

Drei Wochen in denen ich ohne sie hier gearbeitet habe. Mein Alltag hat sich auch ein wenig verändert. Da ich jetzt bei Mr. Pretorius wohne bin ich auch (abgesehen von Shaun, der an der Schule wohnt) immer die erste im office. So habe ich letztlich dann einen office-Schlüssel bekommen und die ehrenvolle Aufgabe die Alarmanlage, die wirklich jeden Morgen Rabatz macht, auszuschalten. Was ich sicher nicht an Südafrika vermissen werde ist der Aufwand in Sachen Sicherheit. Mal ehrlich, ein Schlüsselbund mit 25 Schlüsseln? Und dann noch einer, weil sich 2,5kg doch etwas komisch in der Hosentasche anfühlen?

Die Webervögel flechten unentwegt ihre Nester und zwitschern dabei was das Zeug hält. Die Erbsen wachsen prächtig und die Würmer fressen. Alles geht seinen Gang. 
Ich habe versucht noch letzte Dinge zu organisieren aber letztlich läuft alles auch ohne mich. Beruhigend oder nicht? 

Ich will dies hier nicht wie letzte Worte im blog klingen lassen, aber hin und wieder packt mich jetzt schon diese Melancholie, dass dies alles für mich zu einem Ende kommt. Besonders der Anblick des Tafelbergs wenn wir zur und von der Arbeit heim fahren, macht mich immer etwas trauriger. Warum Menschen wohl so intime Beziehungen zu Bergen entwickeln können? Aber es ist einfach ein schöner Berg und meist sehe ich ihn so, dass er wie ein schlafender Riese aussieht.

Auch das Meer hat diese Wirkung. Es ist auch einfach zu faszinierend und ergreifend welch Farben und Stimmungen das Meer hervorbringen kann. So konnte ich am Wochenende als ich mit Anna, ihrem Vater und ihrer Tante Richtung Cape Point gefahren sind das wunderbare türkis des Meeres bewundern, obwohl das Wetter regnerisch und düster war. Vielleicht tendiert man als Kapstädter deswegen dazu die eigene Stadt als die schönste von allen und die Mothercity schlechthin zu sehen, weil es einfach zu leicht ist hier zu bleiben. Es gibt so viel zu sehen und zu erleben. Gutes wie schlechtes. Vielleicht finde ich diese Vielfalt auch in Deutschland wieder, das wird sich zeigen. Derzeit tu ich mich jedoch schwer mir Deutschland vorzustellen, mehr noch: mir vorzustellen was sich dort in einem Jahr verändert hat. 
Für mich jedenfalls weiß ich: Ich habe viel erlebt und es hat sich so einiges in meinem Leben getan. Ich weiß nicht ob ich das jemals in Worte fassen kann, daher beende ich diesen kurzen Eintrag und zeige euch statt dessen einfach noch ein paar Fotos. 


Wir sehen uns nächste Woche ;)


Wo Meer und Berge aufeinander treffen ...

... liegt das Königreich der Blumen.

Wo Geschichte und Moderne aufeinandertreffen ... (Castle of Good Hope)

... und Gastfreundschaft groß geschrieben wird...

... dort ist der Big Apple mit einem Hang zur Gemütlichkeit.

Wo gerne gespielt wird...

... lebt die Liebe


Wo buchstäblich auf Sand gebaut wird...

... man mit allen Tricks arbeitet ...

... wo alles blüht und gedeiht ...

... wo man sich gegenseitig unterstützt ...

... und der Tisch reich gedeckt ist...

... wo man aus wenig kleine ...

... und große Kunstwerke erschafft ...

... wo Freundschaften so wichtig sind...

.... und man soviel Glück ernten kann...

Dort war ich Zuhause

2 comments:

  1. Hallo Monika,
    Ich glaube, dass dir der Abschied schwer fällt, aber jedes Ende hat einen neuen Anfang.
    Wir, deine Familie und dein Christoph werden es dir leicht machen, dass du dich wieder da zuhause fühlst, wo du herkommst. Nämlich aus den wunderschönen Bayernland. Wir freuen uns schon riesig auf deine Rückkehr.
    Gruß dein Papa

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  2. ...dort war auch ich 'Zuhause'...
    Ein Land indem 'Menschlichkeit' andere Dimensionen annehmen kann: 'motho ke motho ka batho' - a human is a human through other humans.
    Danke, dass du mit mir die Facetten des Regenbogens 'gesehen' hast.
    'Home is where the heart is' - weshalb ich mich in deiner Gegenwart immer ein Stückchen 'zuhause' fühlen werde!
    Liebste Grüße von der anderen Seite der Welt - unserer 'Heimat'
    Nadine:-)

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