Thursday 8 September 2011

Cesar

Bevor ich mein Jahr hier beende, hatte ich mir vorgenommen die Nursery, also die Gärtnerei neu zu machen. Sie war noch nie sonderlich gut in Schuss, aber in den letzten Wochen wurde sie besonders vernachlässigt. Und wie das so ist, irgendwann wird es so chaotisch, dass man sich einfach eingestehen muss, dass man hier nicht mehr einfach nur ausbessern kann. Dann heißt es Peter Fox-mäßig „Alles neu“!

Und da die nursery und Cesar, Shauns Wachhund irgendwie schon zusammengehören, dachte ich, dass ich dem deutschen Schäferhund einen Eintrag widme. (Ja, wer beim Namen „Cesar“ an den süßen kleinen weißen Hund aus der Werbung gedacht hat, der ist schief gewickelt.)

Süßer Kleiner, nicht?

Cesar „wohnt“ in der nursery, wo er leider angebunden den Tag verbringt. Cesar ist ein echter Wachhund und schnappt schonmal zu, wenn ihm deine Nase nicht gefällt. Er ist sehr auf Shaun fixiert und ich stelle immer wieder fest, dass er recht aggressiv auf Menschen reagiert mit denen auch Shaun nicht besonders gut auskommt. Aber Cesar bleibt unberechenbar und unkontrollierbar, wenn Shaun nicht da ist.
Auf Kinder reagiert er auch nicht sonderlich lieblich, da er als Welpe von so einigen Schulkindern getrietzt wurde. Ganz allgemein stelle ich hier in den townships fest, dass Hunde wie die letzten Köter behandelt werden. Nach ihnen wird getreten, Sachen geworfen, von der Vernachlässigung nicht zu reden. Die Kinder gucken sich das bei den Erwachsenen ab und so kann ich nur mutmaßen was man dem kleinen Cesar angetan hat dass er so eine Abneigung gegen Kinder entwickelt hat.
Witzigerweise ist er aber unglaublich verspielt, ist er erst mal von der Leine. Er freut sich so, wenn jemand für ihn Stöckchen wirft, dass er das Wasser gar nicht halten kann. Wenn nach Schulschluss ein paar Gangster auf dem Schulgelände Fußball spielen will er am liebsten vom Balkon springen und „mitspielen“. Nur dass dann für die Fußballer kein Ball mehr da ist.

So sehen Bälle aus nachdem Cesar mit ihnen gespielt hat.... flach

Ich begegne Cesar mit viel Respekt. Bin ja kein Hunde-Mensch und ich habe auch schon gesehen, wie der seelenruhige Cesar ganz plötzlich zum wilden Tier werden kann. Und die Schnauze eines Schäferhundes ist nicht soooo klein. Ismail, der Fahrradverkäufer, entkam Cesar nur knapp. Schmeichelhaft für mich: Es deutet so einiges darauf hin, dass mich Cesar vor Ismail beschützen wollte. Nicht dass das nötig wäre, aber irgendeine Abneigung scheint der German shepherd dem Fahrradhändler gegenüber zu haben. Die hat er aber auch gegenüber der Schubkarre die er regelmäßig versucht anzugreifen. Für ihn ist das vielleicht ein seltsames Wesen das seine Freunde versklavt und die einzige Schwachstelle ist der runde, schwarze Fuß. Schlaues Kerlchen.

seed nursry im September 2011

Das ist übrigens aus der nursery geworden. Dank viel Arbeit  sieht es jetzt strukturierter und übersichtlicher aus. Man beachte auch das Dach, inspiriert vom Münchner Olympiastadion ;)

1 comment:

  1. Wow, die Nursery sieht super aus!! Hast du toll gemacht! :)
    Und der Eintrag ueber Cesar geht einem wirklich ans Herz... erinnert mich auch an meinen Pflegehund aus der Kindheit...
    Geniess deine letzten Wochen... das ist immer eine ganz besondere Zeit.
    Drueck dich

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